[FONT=&]Diesem Phänomen möchte ich hier einmal näher rücken. Und es zur Sprache bringen. Ich bezeichne das Problem aus meiner Sicht bewußt als Phänomen, weil sowohl Ursachen wie Folgen keineswegs logisch nachvollziehbar, empathisch verständlich oder irgendwie sonst auf anderen Ebenen selbstverständlich wären.
Denn ich erlebe nahezu jeden Tag in Form gesprochener oder geschriebener Worte, wie weit dieses Problem reicht und welchen umfänglichen Unfrieden die Welt durch diese Positionen erleiden muss.
Völker stürzen sich in übelste und brutalste Kriege, angeblich durch ihre jeweils kompromisslose Religion. Schon darüber können wir trefflich streiten, denn mir scheinen Religionen seit Jahrhunderten eher dazu geeignet missbraucht zu werden, um Eliten Macht und schnöden Mammon zu sichern und zu mehren, wozu sie aber die gläubigen Massen und entsprechende Dogmen benötigen. Und dabei scheinen mir nach reinem Textverständnis die jeweiligen „Bücher Gottes“ austauschbar. Allesamt lesen sich diese Pamphlete aus Menschenhand im Ganzen grausamer, skrupelloser und hassvoller, als der bedrohlichste belletristische Horror-Schmöker von Steven King oder Roman-Autoren vergleichbaren Kalibers.
Und dennoch bleibt diese Strategie der Instrumentalisierung von Religionen überaus erfolgreich, denn der Plan jener geht regelmäßig auf. Unterstützt von jenen, die diesem religiösen Fanatismus auf den Leim gehen und diesen leben, erreichen eben jene Machteliten meist mühelos und erfolgreich ihre Ziele. Das kann man dann auch als den Missbrauch von Marionetten-Armeen bezeichnen. Schließlich selbst zu Fanatikern geworden. Meist ohne Selbsterkenntnis darin. Tragisch, gefährlich und manchmal, ...ja, zu oft, auch überaus tödlich.
Sollte Religion nicht viel mehr einigen? Ganz gleich, welche Religion es sei? Wenn sie,- die Religion,- zum Hauptziele haben sollte, Menschenleben zu lieben, zu schützen und zu bewahren, müßte das nicht zugleich bedeuten, dass Religion tatsächlich so etwas wie die Liebe an sich zum Inhalt haben müsse? Die Philosophie der Bergpredigt des Jesus leben, zum Beispiel? Sicher gäbe es ähnliche positive Beispiele aus anderen Religionen, nehme ich an.
Sollten Religionen gleich welcher Herkunft nicht ähnlich den unterschiedlichen Kulturen in erster Linie der Einigung zwischen den Menschen dienen, anstatt zu schweren kriegerischen Auseinandersetzungen zu führen? Und wenn ja, sollte das dann nicht für alle gleichberechtigt gelten, d. h., keine Religion sieht auf andere herab und verwirft sie, ebenso wenig, wie die eine Kultur sich in Arroganz über die andere erheben möge?
Und damit einher, wäre es nicht einmal an der Zeit, dass sich auch religiös gläubige Menschen,- derweil im 21. Jahrhundert angekommen,- endlich auch emanzipieren dahingehend, ihren eigenen Glauben vor solcher Instrumentalisierung zu schützen? Sich frei zu machen von diesem instrumentalisierten und beförderten Hass und Misstrauen, zugunsten einzelner Übeltäter?
Oder sind sie selbst schon angesteckt und an diesem Virus erkrankt. Und voller Hass gegen das "Anders-Sein" ? Das ist leider auch ein Teil der Wahrheit.
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