Das tolle Wetter am vergangenen Wochenende hat uns natürlich aus der Bude gelockt und wir haben uns stundenlang im Brandenburgischen herumgetrieben. Viele Greifvögel nutzten die Thermik, um am Himmel zu kreisen und teilweise noch zu balzen. Der Rotmilan, der für einen Moment lautlos über unseren Köpfen schwebte, war vielleicht erst aus seinen südlichen Winterquartieren zu uns zurückgekehrt. Ein wunderschöner Anblick.
Am Wiesenrand, dort wo einzelne Bäume und Büsche bereits Fuß gefasst haben, lieferten sich zwei männliche Schwarzkehlchen im Prachtkleid ein lautstarkes Gefecht. Schwarzkehlchen sind seltene Vögel, da ihre Lebensräume - insektenreiche, warme Offenlandschaften - zunehmend verschwinden.
Auf einem Waldweg konnten wir eine Weile diese Füchsin auf der Suche nach Mäusen beobachten und fast am Ende unserer Wanderung fand ich noch einen Schmetterling, nach dem ich schon lange gesucht habe: Das Kleine Nachtpfauenauge. Das Weibchen war offensichtlich erst kurz zuvor aus seiner Puppe geschlüpft, denn die Flügel waren noch nicht vollständig aufgepumpt. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 85 mm wird sie ein stattliches Wesen sein, das nach einem Leben vom winzigen Ei über eine dicke Raupe und in der Puppe als Falter nur wenige Tage zur Fortpflanzung umher flattern wird. Aufgrund fehlender Mundwerkzeuge kann es nicht einmal Nahrung aufnehmen. Sein einziger Lebenszweck besteht darin, über Duftstoffe Männchen anzulocken und sich zu paaren. Was nach der Verpuppung der Raupe im Inneren der Puppe vor sich geht, wie genau aus der Raupe ein Schmetterling wird, ist übrigens eines der letzten Geheimnisse der Natur.