Angeregt durch einen falschen Beitrag an einem falschen Ort möchte ich hier die Konflikte zwischen Muslimen und Buddhisten in Sri Lanka, Myanmar und anderen südostasiatischen Staaten thematisieren.
ZitatIn Sri Lanka schlägt den dortigen Muslimen jetzt echter Hass entgegen. Erst hatte Sri Lanka die Ahmadiyya aus Pakistan aufgenommen, nun will Sri Lanka sie nach all den Problemen mit dem Islam schnellstens wieder loswerden. Erinnert mich irgendwie an Myanmar. Überall machen sie sich unbeliebt.
Die Menschen auf Sri Lanka sind halt auch nicht besser als bei uns. Die Ahmadiya haben mit den Anschlägen überhaupt nichts zu tun, sie sind selbst Opfer muslimischer Verfolgung, werden aber jetzt in Sippenhaftung genommen.
Das Schicksal der Rohingya ist etwas komplizierter, als es sich schlichte Gemüter vorstellen.
Für Myanmar sind die Rohingya illegale Einwanderer. Gemäß Staatsbürgerschaftsgesetz von 1982 haben sie keinen Anspruch auf die myanmarische Staatsbürgerschaft. Seit der Unabhängigkeit Birmas 1948 gab es 20 (!) groß angelegte Militäroperationen gegen die Rohingya, die massenhaften Tod, Verwüstung der Siedlungsgebiete und Heiligtümer sowie systematische Zerstörung der Infrastruktur brachte.
Zur Geschichte der muslimischen Rohingya (die allerdings erst seit kurzer Zeit diesen Namen führen) sollte man wissen, dass sie in einem Teil Myanmars (Rakhaing) leben, der früher ein selbstständiges Königreich war (Arakan), das von Birma erobert wurde und wegen birmanischer Grausamkeiten (heute würde man wohl Völkermord dazu sagen) 1826 von Großbritannien erobert und Britisch-Indien einverleibt wurde. Erst mit der Unabhängigkeit wurde das Gebiet Birma zugeschlagen.
Alle diese Fakten werden von schlichten Gemütern ignoriert. Für die gilt nur Muslim = pöhse.
Wer mehr über die Hintergründe der Konflikte erfahren möchte, findet hier interessante Informationen:
Gewalt in buddhistischen Ländern: Zum Hintergrund der Konflikte in Burma, Sri Lanka und Thailand