Ich habe vor kurzem ein interessantes Buch von Nasr Hamid Abu Zaid am lesen mit dem Titel "Mohammed und die Zeichen Gottes". Ein wirklich sehr interessantes Buch, mit interessanten Schlussfolgerungen und Anregungen die einen differenzierten und vor allem exegetischen Blick auf den Koran werfen.
Kurzbeschreibung des Buches bei amazon:
»Die Zeichen Gottes« sind ein zentrales Motiv im Koran - Nasr Hamid Abu Zaid entschlüsselt diese Zeichen vor ihrem historischen Hintergrund. Er ermöglicht so einen modernen Blick auf die heilige Schrift des Islam und den Propheten Mohammed. Dabei geht es nicht nur um historische Fragen oder spirituelle Aspekte muslimischer Praxis, sondern auch um Themen wie Geschlechterbeziehung, Gewalt, Demokratie und Menschenrechte. Fest steht: Der Islam ist im Umbruch, vor allem auch in Europa. Einer der prominentesten zeitgenössischen Reformtheologen lässt die Leser aus erster Hand an der aktuellen Debatte teilhaben.
Klappentext:
"Ein Denker wie Nasr Hamid Abu Zaid ist islamischen Fundamentalisten ebenso ein Dorn im Auge wie westlichen Kulturkämpfern. Er zeigt, wie Frömmigkeit und Säkularität, Gottes Gesetze und Menschenrechte, Spiritualität und Vernunft im Islam zusammengehen können."
Navid Kermani
Ein kurzer Zeitungsartikel gibt einen einführenden Einblick in die Thematik des Buches:
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Die vierzehn Kapitel über die Entstehungsgeschichte des Korans, über historische Fragen und spirituelle Praxis und über Themen wie Geschlechterbeziehung, Gewalt und Fundamentalisten sind das Ergebnis einer Interviewreihe, die die Journalistin im Sommer 2007 mit Abu Zaid geführt hat. Der Islamwissenschaftler analysiert Suren, historische Zusammenhänge und Hadithe, die außerkoranischen Überlieferungen über Aussprüche und Handlungen des Propheten. Auf verblüffende Weise entkräftet er Vorurteile, die bei uns schon so oft gesagt und gehört worden sind, dass sie vielen inzwischen als wissenschaftlicher Konsens gelten.
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Quelle
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Das Buch welches wirklich einen neuen Blick auf die Koranexegese wirft, vor allem aber auch aufzeigt, dass die heutigen Auslegungen oftmals rückwärtsgerichteter, fundamentalistisch und nicht mit den Anfängen und der differenzierten Auseinandersetzungen der Koranexegeten des islamischen Mittelalters vergleichbar sind, ist wirklich sehr interessant. Dieses soll natürlich nur als ein Beispiel und als Einführung gelten, das Threadthema habe ich deshalb bewusst weiter gewählt.