Wo Merz herkam, was er vorher gemacht hat, war ja nun wirklich kein Geheimnis. Überraschend daher nur sein denkbar knappes Verlieren. Sagt viel über den Realismus in der CDU.
Gerade weil Merz´ berufliche Tätigkeit kein Geheimnis war, ist die Knappheit seiner Niederlage verstörend. Verstörend, weil sich offenbar (zu) viele der Mitglieder in einer "christlichen" Partei nicht an der Heuschreckenherkunft gestört haben und ihn gerne sogar an einer gesetzgebenden Stelle gesehen hätten.
Wer in der tippel-tappel Struktur des Parteiensystems an die Spitze kommen will, muss sich anpassen, verbiegen, prostituieren und sonstwie verleugnen, um denen zu gefallen, die zeitweilig eben die Macht ausüben.
Das Parteiensystem ist nicht anders als ein normales Unternehmen. Es kommen immer die an die Spitze, die dort hinwollen und durch Fleiß und Wissen auffallen. Was heißt denn konkret, dass sich jemand "verbiegen" muss? In einem Betrieb kannst Du auch keinem der Chefs erklären, was für ein Idiot er ist. Oder dass Dir das ganze Geschäftsfeld nicht gefällt. Die Firmenphilosophie sei scheixxe, darfst Du auch nicht sagen. Aber sonst? Was wäre denn Deine Alternative? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet Dir eine pragmatische einfällt, denn Dein ewiger Hinweis auf eine gebildete Gesellschaft ist eine Mamüma-Strategie.
ZitatAKK wäre nicht annähernd in Betracht gekommen, die Führung der CDU zu übernehmen, wenn sie Merkel gegenüber sich nicht loyal verhalten hätte.
AKK war eine erfolgreiche Ministerpräsidentin, die Wahlen gewonnen hat, und das ist etwas, was die CDU derzeit drinend braucht. Dass sie sich Merkel gegenüber loyal verhält, ist doch selbstverständlich, wenn sie mit ihr zusammenarbeiten muss. Was denn sonst??
ZitatUnd Spahn wäre ohne seine Förderer und Netzwerke auch nie Kandidat geworden.
Auch das ist im ganzen Leben so, dass man durch Netzwerke zu dem kommt, das man möchte - in der DDR waren das sogar Wandfarben oder Jeans.
ZitatMerz hat sich ausgeklinkt und Geld gemacht, was ihm honoriert wurde, die wirklichen Begabungen für politische Führung sind in der CDU eher nicht zu finden, dazu hätte die Partei eine gänzlich andere, gesellschaftspolitische Bildungsebene ausprägen müssen.
So ein Unsinn, Begabung für politsche Führung hat mit "Geldmachen" nur bei einer gewissen Skrupllosigkeit zu tun. Erstaunlich, dass Du das gleichsetzt. Weißt Du, diese Gleichsetzung ist ziemlich verräterisch.
ZitatAKK hat eine Chance bekommen, Merkel hinter sich zu lassen. Ob sie die nutzen kann, werden die nächsten Monate zeigen.
So ist es. Wir werden sehen.
ZitatWenn die GroKo nicht aufgelöst wird, werden CDU/CSU und SPD weiter Zustimmung und Wähler verlieren. Die Lage in Europa und in der Welt bedarf einer gänzlich anderen, konstruktiveren Politik.
Als ob sich die Welt darum schert, wer in Deutschland koaliert oder nicht.
Wenn überhaupt, dann durch eine gebildete Gesellschaft kann erreicht werden, dass Demokratie von der Basis ausgehend die Talente hervorbringt, die sowohl die ethisch-moralische als auch die politische Führungsqualität entwickeln, die in der Lage ist, die Gesellschaft weiter zu entwickeln.
Das klingt sehr nach dem Wunsch nach einrm "großen König". Wißt Du, in einer Demokratie müssen das alle zusammen machen, auch Du.
ZitatWenn alle in Deutschland zugelassenen Parteien nur noch knapp 1,2 bis 1,4 % der Bevölkerung als Mitglieder verzeichnen, so ist damit schon fragwürdig, wie Führungskräfte für höchste Staatsämter rekrutiert werden. Im Wettbewerb um Führungspositionen müssen auch herausragende Performer aus der Wirtschaft und aus übrigen Institutionen mitwirken können.
Dann mach doch mal. Such Dir die Performer aus der Wirtschaft - z. B. die aus der Autoindustrie - , die politische Führungspoitionen einnehmen wollen.
ZitatZudem sollten für einen demokratischen Prozess Parteien wenigstens in Relation Mitglieder haben, die darauf schließen lassen, dass repräsentative Teile der Bevölkerung deren Ziele mittragen.
Sollten, müssten, hätten, könnten...
ZitatEs gibt mit Sicherheit tausende Persönlichkeiten in Deutschland, die entscheidend besser sind als Merkel, AKK, Merz, Spahn und dergleichen, die Liste ließe sich ohne Mühe fortsetzen...........
Ja, aber noch bleibt es jedem selbst überlassen, ob er in eine Partei oder überhaupt in die Politik gehen will. Lass Dir mal von jemandem erklären, was persönliche Freiheit ist in einer Demokratie. Denn merke: In einem Unternehmen vom Schlage des Merz´schen Arbeit- (und -Auftraggebers...) verdient man ungleich mehr als in der Politik.